Maria (Ungarn)

Maria von Ungarn, Darstellung um 1488
Maria, Königin von Ungarn etc. Lithographie von Josef Kriehuber nach einer Zeichnung von Moritz von Schwind; ca. 1828

Maria, ungarisch Mária, kroatisch Marija (* 1371[1]; † 17. Mai 1395 bei Ofen[2]) aus dem Geschlecht Anjou war von 1382 bis zu ihrem Tod Monarchin von Ungarn und Kroatien. Nach dem Tod ihres Vaters Ludwig I. wurde sie im September 1382 zum „König“[3] gekrönt; die Regentschaft führte ihre Mutter Elisabeth von Bosnien. Um ihre Position zu stärken, heiratete sie, wie schon von ihrem Vater gewünscht, im Oktober 1385 den Kaisersohn Sigismund von Luxemburg. Dennoch lud eine oppositionelle Adelsgruppe den neapolitanischen König Karl von Durazzo zur Machtübernahme nach Ungarn ein. Karl riss im Dezember 1385 die Regierungsgewalt an sich, wurde aber nach nur knapp zweimonatiger Herrschaft auf Veranlassung der entmachteten Königinmutter Elisabeth ermordet. Bei einem darauf ausbrechenden Aufstand in Kroatien gerieten Maria und Elisabeth in Gefangenschaft ihrer Gegner, die Elisabeth erdrosseln ließen. Im Juni 1387 befreite eine venezianische Streitmacht die gefangene Königin. Maria führte nun mit ihrem Gemahl acht Jahre lang eine kinderlos bleibende, wenig harmonische Ehe. Auf die Regierung Sigismunds hatte sie wenig Einfluss. Im Mai 1395 starb sie 24-jährig infolge eines Reitunfalls.

  1. M. Kintzinger: Maria 11. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6. Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 278.
  2. Thomas von Bogyay: Maria. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 3. München 1979, S. 95
  3. Sie regierte suo jure und wurde deshalb als „König“ betitelt, im Gegensatz zu den „Königinnen“, welche diesen Titel durch Ehe mit einem männlichen König erlangten.

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